Beklagenswerte Fertigkeiten, die trotzdem entspannen

Frankfurt, 20.10.2017. Ins Wochenende starte ich mit einem Stündchen am Klavier – nachdem ich meine Erfahrungen der vergangenen Wochen in der Wiederannäherung an ein nicht mehr ganz vertrautes Instrument zu Papier gebracht habe.

Erst einmal hat mich – nachdem das Klavier Ende August bei uns eingetroffen war – das schöne Wetter vom Spielen abgehalten, danach der Urlaub. Ich hatte auch ein wenig Scheu, mich einzulassen und mir mehr als eine Viertelstunde Zeit zu nehmen. Aber seitdem ich es getan habe, bin ich froh! Nicht über meine Fertigkeiten. Die sind beklagenswert, und ich hätte nicht gedacht, dass ich so weit unten wieder anfange. Ich hatte mir zwei Übungshefte gekauft und Band 1 eigentlich nur für meinen Mann mitgenommen, der jedes bekannte Klavierkonzert dirigieren könnte, aber ohne musikalische Früherziehung groß geworden ist. Jetzt aber bin ich diejenige, die sich durch die Super-Simpel-Versionen von „Morning has broken“ und der Eurovisionsmelodie arbeitet – und Spaß dran hat. Ich bin schlecht, meine Fortschritte sind langsam, die Nachbarn freuen sich sicherlich immer, wenn ich das Klavier auf stumm schalte, aber: Die Prognose meines Vaters war richtig. Ich sitze am Klavier, muss mich fürchterlich konzentrieren, aber trotzdem entspanne ich mich und bin total erstaunt, wie schnell die Zeit vergeht. Auch wenn meine Ziele etwas höher gesteckt sind: Alleine dafür lohnt es sich schon, das schöne, schwarze Klavier.