Der November der Männer

Frankfurt, 02.11.2017. Der November ist der Monat der Männergesundheit – habe ich in einem lesenswerten Artikel mit der Überschrift „Mann, wie geht’s Dir?“ aus der Süddeutschen vom 21./22. Oktober gelesen (online nicht kostenfrei). Wirklich viel findet man nicht, wenn man nach diesem Begriff sucht. Anscheinend beschlossen zwei Freunde in Australien Anfang der 2000er-Jahre, mehr Aufmerksamkeit und Akzeptanz für typische Männerleiden herstellen zu wollen und forderten ihre Freunde auf, sich als Zeichen der Unterstützung dieser Aktion im November einen Bart wachsen zu lassen. Unter dem Namen „Movember“ hat sich mittlerweile eine Stiftung gegründet, die nicht nur im November darauf hinweist, dass Männer durchschnittlich sechs Jahre kürzer leben als Frauen. Movember sieht die größten Gesundheitsthemen von Männern in Prostata- und Hodenkrebs, einer schlechten psychischen Gesundheit und damit verbunden der Suizidprävention.

Bericht des RKI zur „Gesundheitliche Lage der Männer in Deutschland“

In Deutschland kommt das Robert Koch-Institut (RKI) zu ähnlichen Ergebnissen. In einer Studie von 2014 zur gesundheitliche Lage von Männern in Deutschland beleuchtet die zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und der Krankheitsprävention die Ursachen und Umstände der schlechteren Männergesundheit und der damit verbundenen durchschnittlich früheren Sterblichkeit von sechs Jahren gegenüber Frauen. Die Ergebnisse lauten, sehr verkürzt: geringere Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen, ein im Vergleich zu Frauen ungesünderer Lebensstil, Bewegungsmangel und der Konsum legaler und illegaler Drogen. Nur ein geringer Teil der erhöhten Sterblichkeit ist auf rein biologische Unterschiede zurückzuführen.

Zweidrittel aller Suizidenten sind männlich

Den Bericht werde ich in den kommenden Tagen durchlesen. Ich bin mir sicher, dass dort auch die stark erhöhte Suizidrate von Männern im Vergleich zu Frauen thematisiert wird. In einkommensstarken Ländern wie Deutschland werden Zweidrittel aller Selbsttötungen von Männern begangen. Hauptgründe hierfür scheinen die geringere Bereitschaft zu sein, sich gegen Depression behandeln zu lassen, sowie die vermehrte Alkoholabhängigkeit, die Suizid begünstigt. Hierzu werde ich im November noch einmal etwas ausführlicher berichten.