Ich lese gerne. Zeitungen und Zeitschriften noch fast ein bisschen lieber als Bücher. Für einen Journalisten eine Normalität, meinen Sie? Das stimmt. Aber mir geht’s weniger um die tagesaktuellen Meldungen. Ich lese am liebsten Geschichten, in denen ich Menschen kennen lerne, die ins kalte Wasser gestoßen wurden. Deren Leben sich von jetzt auf eben verändert hat. Meistens ohne dass sie sich das gewünscht hätten. Grenzerfahrungen oder Schicksalsbrüche nennt man das auch, und mich beschäftigt vor allem, welche Antworten Menschen darauf finden.

Solche Geschichten lese ich nicht nur gerne, ich schreibe sie auch gerne. Das tue ich seit 2017. Vorher dachte ich, trotz Journalistikstudiums, in der Unternehmenskommunikation mein Glück zu finden. Unglücklich war ich dabei nicht. Aber die Freiheit, mir als freiberufliche Journalistin die Themen aussuchen zu können, die mir wirklich am Herzen liegen, ist ein großes Geschenk. Besonders das Recherchieren, das mir Begegnungen mit Menschen beschert, die etwas zu berichten haben.

Auf zwei Gebieten bin ich richtig sattelfest: rund um die Organspende sowie bei psychischen und psychiatrischen Erkrankungen. Aber ich schätze auch die Einarbeitung in immer neue Themen, von denen es so viele faszinierende gibt. Denn wie ließ schon der geniale Shakespeare seinen Hamlet sagen: „There are more things in heaven and earth, Horatio, than are dreamt of in your philosophy.”